Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt
Dauerausstellung seit Dezember 2006
Die Dauerausstellung des Museums erzählt die Geschichte der Blindenwerkstatt Otto Weidt am authentischen Ort. Hier, im Hinterhof der Rosenthaler Straße 39, beschäftigte der Kleinfabrikant Otto Weidt in seiner Bürstenwerkstatt während des Zweiten Weltkriegs hauptsächlich blinde und gehörlose Juden.
Die Werkstätte war oft die letzte Zuflucht für die verfolgten Arbeiter und ihre Angehörigen. Otto Weidt besorgte für seine von der Deportation bedrohten Bürsteneinzieher Nahrungsmittel und falsche Papiere. 1942 gelang es ihm, indem er die Gestapo bestach, die abgeholten Arbeiter aus dem Sammellager in der Großen Hamburger Straße zurückzubringen.
Weidt versteckte mehrere Menschen in dem – im Originalzustand erhalten gebliebenen – Hinterraum der Werkstatt sowie an anderen Orten und leistete einer Angestellten Hilfestellung, während der Evakuierungsmärsche aus dem KZ Christianstadt zu entkommen.
Anhand von persönlichen Dokumenten wie Briefen, Gedichten und Fotografien zeichnet die Ausstellung das eindringliche Bild einer ständig von Verfolgung und Deportation bedrohten Lebenssituation. Zugleich werden die mutigen Versuche der jüdischen Angestellten dokumentiert, ihren Verfolgern zu entkommen, wie auch die dabei unerlässliche Hilfe Otto Weidts.
Gestaltung: Dorothée Hauck, Architektur und Ausstellungen
Leistungsumfang: Exponateinrichtung
Quelle: http://www.museum-blindenwerkstatt.de
Fotos: © 2006 Thomas Bruns